75 Jahre Familiengeschichten

Wie in jeder Familie erzählen auch wir gerne von früher. Und wenn die Familie nicht nur zu Weihnachten, sondern fast täglich bei der Arbeit zusammenkommt, dann gibt’s einiges zu erzählen. Wir hoffen, sie haben Spass an ein paar unserer Familiengeheimnisse, die wir immer wieder gerne auftischen.

Warum die Bigler-Kinder schlechte Schwimmer waren

Damals waren andere Zeiten. Aber Kinder waren immer schon Kinder, und die wollten im Sommer in die Badi. Doch im Familienbetrieb mussten alle mitanpacken. Schon für die Zweitklässler begann der Tag um halb fünf Uhr. Sie halfen Würste salzen und aufhängen, waren in der Spedition und auch sonst überall dabei, wo es zu tun gab. Die Zehnjährigen durften auch schon mit den Messern hantieren. Danach hiess es waschen und ab in die Schule. War die vorbei, ging es zurück in die Fabrik. «Das hier oben ist Eure Badi», meinte der Vater einmal und deutete auf die Firma. Dafür fuhr man im Winter jedes Wochenende nach Schönried zum Skifahren. Da hat’s die vierte Generation längst nicht mehr so streng, aber die Verbundenheit zum Familienbetrieb ist bis heute geblieben.

Filmklassiker à la Bigler!

«Rosa, Rosa – no es Gnagi!» Er ist legendär: der Ruf des Elektrikers Töbeli im Filmklassiker «Polizist Wäckerli». Landesweit bekannt wurde der Ausruf von Armin Schweizer, der im Film nicht nur dem Fleisch, sondern auch dem Alkohol zugetan war. «Rosa, Rosa – no es Gnagi!» klingt heute aber umso verzweifelter, als die Wädli, Schweinshaxen oder eben Gnagis kaum noch hergestellt werden. Nicht so bei Bigler. Wir stehen zu den Schweizer Film- und Fleischklassikern und schmoren, pökeln und verpacken jede Woche eine grosse Charge dieser Spezialitäten aus alten Zeiten. Und den jüngeren, die noch nie von «Polizist Wäckerli» gehört haben, denen sagen wir: Das ist wahres «Nose to tail». Ein neuer Foodtrend und ein alter Filmklassiker.

Wenn’s wirklich fein werden soll, muss man es selber machen.

Beim Fleisch vertrauen wir auf unsere Tradition. Doch für ein umwerfendes Saltimbocca braucht’s mehr als die hauchdünnen Schweinsplätzchen, mehr als den original Tessiner Rohschinken. Richtig: den aromatischen Salbei. Auch hier wollte die Seniorchefin Ruth Bigler keine Kompromisse machen. Direkt vor ihrer Haustüre pflanzt sie in ihrem Kräutergarten den Salbei höchstpersönlich an. Bis heute sorgt sie mit ihren über 80 Jahren dafür, dass Saltimboccas von den Biglers genau so schmecken, wie wir sie seit Generationen lieben.

Politik geht durch den Magen

Viel Rauch um ein Würstchen. Einst diente das Räuchern dazu, Fleisch länger haltbar zu machen. Später ging es beim Räuchern eher um den Extra-Gout. So erfand ein Bigler einst das Jura-Würstli. Damit es schon beim ersten Biss in Erinnerung bleibe, räucherte er es besonders sanft für eine unverkennbare Note. Doch 1979 war es aus mit dieser Spezialität. Als der Jura sich von Bern löste, war das arme Würstchen auf einmal politisch geworden. Viele verlangten nach einem weniger aufrührerischen Namen. Aber den Jurassiern ihr Würstchen wegnehmen ging auch nicht. Also taufte man es um in Seeländerli und geniesst es bis heute. Möge jeder seinen eigenen Senf dazugeben.

Ein Kassenschrank wird aus der Aare gefischt

Wo viel «chrampfet» wird, da hat’s auch Geld. Das wussten auch die Einbrecher, die es auf den Kassenschrank der Metzgerei Bigler abgesehen hatten und von weit her angeschlichen kamen. Die Fabrik samt Wohnhaus stand einfach zu verführerisch nah am Waldrand. Im Schutz der Bäume und der Nacht stiegen sie ein und entwendeten den Kassenschrank, räumten ihn aus und warfen ihn in den Wald und einmal in die nahegelegene Aare. Meist war jedoch die Polizei schneller und Jürg Bigler erinnert sich: «Als kleine Kinder standen wir jeweils am Fenster und schauten zu, wie Einbrecher festgenommen wurden. Manche entkamen, die meisten aber wurden erwischt.» Als der Kassenschrank aus der Aare gehoben wurde, mussten statt feinen Schinken viele alte Dokumente und Verträge «luftgetrocknet» werden. «In der damaligen Empfangshalle vom Produktionswerk am Scheurenrainweg 4 in Büren wurde eine grosse Auslegeordnung gemacht, und wen wundert’s, dass es hier bald nach Papier, Fisch und Seegras roch. Unvergesslich für Markus Bigler: Ein Duft der uns damaligen Kindern bis heute in der Nase liegt.”

Ein Leiterwägeli ins Tessin

Die ersten Metzger, die wir belieferten, waren Macellerias im Tessin. Herr Vescovi, so hiess unser erster Aussendienstmitarbeiter, hat uns seine Bestellung am Telefon durchgegeben, und wir haben das Leiterwägeli parat gemacht. In grosse Körbe verpackt ging die Ware holprig rollend zum Bahnhof. Dort wurden die Körbe auf den Zug verladen, wobei das Schwerste die grossen Eisblöcke waren. Sie hielten die Ware frisch. Als die Bestellungen zunahmen fuhren die Biglers zweimal die Woche mit dem Auto über den Gotthard, immerhin 5 Stunden Fahrt pro Weg. Der Verlad auf die SBB wollte aus logistischen Gründen einfach nicht mehr klappen, und so wurden es später die Bigler Lastwagen, die man heute noch sieht.

Die rettende Radarfalle

Verkehrskontrollen sind nicht unbedingt die Freunde der Lieferwagenfahrer. Doch dieses Mal fing die Radarfalle einen Räuber. Und zwar einen, der die Tessiner-Route genau ausbaldowert hatte und von den prall gefüllten Portemonnaies auf der Rückfahrt wusste. Der Spitzbube passte einen Bigler-Lieferwagen ab und folgte ihm bis zu einer Raststätte. Dort brach er in die Führerkabine ein und stahl die gesamten Einnahmen der Tour. Als der Chauffeur zurückkam half kein Fluchen mehr, bündelweise war das Bargeld weg. Als der bestohlene Fahrer in Airolo dann noch von der Polizei herausgewunken wurde, schien die Pechsträhne weiterzugehen. Doch die gründlichen Polizisten überprüften auch die Zulassung des nachfolgenden Autos und kamen so dem Dieb auf die Spur. Kurze Zeit später fanden sie in dessen Wohnung das erbeutete Geld, die Einnahmen waren gerettet. Ob es in Airolo noch eine Busse wegen zu schnellen Fahrens gab, ist nicht überliefert.

Un Amore Grande wird besiegelt

Die Biglers und das Tessin, das geht weit zurück. Schon Otto Bigler verbrachte seine Lehrjahre im Tessin und die Südschweiz hat ihn nicht mehr losgelassen. Seit Anfang der 60er Jahre lieferten die Biglers auch über den Gotthard. Dabei gehörte die Orello Carne in in Davesco bei Lugano zu ihren grössten Abnehmern. Die Kundenbeziehung war molto bene aber verspätete Zahlungen und geplatzte Wechsel führten zu einem grande casino in der Buchhaltung. Da fuhren Otto und Jürg Bigler nach Lugano, und in einer gütlichen Einigung kauften sie die ehemalige Kundin Orello Carne AG auf. So wurde Lugano ein weiterer Standort der Biglers und würziger Garant für feinste Tessiner Spezialitäten wie Salamis und Rohschinken – original aus Bello Ticino.

Jede Familie hat ihr Geheimnis

Unseres heisst Gérard Bigler. Tagsüber kennen ihn die Mitarbeitenden als typischen «Produktiönler». Mit seinem Team arbeitet er stets an neuen Rezepturen und Geschmackserlebnissen. Doch zuhause im weiss gekalkten Gewölbekeller seines Bauernhauses in Schnottwil experimentiert er weiter. Hier hängen so einige Schinken und reifen ganz geheime Ideen. Ist Gérard von seinen Tests überzeugt, schreitet er zur Aufschnittmaschine und reicht das Ergebnis seinen strengen Kollegen zur Verkostung. Oft hört man dann: «Wie hast Du das wieder gemacht?» Dann lächelt Gérard. Er ist zwar der Leiter des Geschäftsbereichs Charcuterie, Erfinder eines göttlich feinen Parmaschinkens und Vater des aromatischen Bauernrauchs, aber ein Aufschneider war er nie.

Wer viel chrampft, muss herzhaft Pause machen

Anders gesagt, wer den ganzen Tag mit saftigen, würzigen und geräucherten Spezialitäten zu tun hat, den gluschtet es in der Pause nicht unbedingt nach einem Birchermüesli. Und so lebt bei den Biglers seit Generationen eine sehr deftige Znüni-Tradition. In unseren Kantinen stehen um Punkt Neun Uhr die Köstlichkeiten aus der Metzgerei bereit. Es gibt knackige Wienerli, saftige Rippli, feinste Chipolatas und einiges mehr. Kostenlos und à discretion. Da greifen Metzger, Disponenten und Buchhalter gleichermassen zu und freuen sich jeden Morgen über diese motivierende Familientradition. Zu der zum Dessert dann auch noch Äpfel und saisonale Früchte gehören.

Familie mit viel Betrieb

Egal ob frühmorgens oder auch mal am Wochenende – in unserem Drei-Schichtenbetrieb ist immer jemand von der Familie mit dabei. Gemeinsam mit unseren über 700 Mitarbeitenden arbeiten wir täglich daran, dass alles «bigler-like» ist. Diese Freude liegt bei uns einfach in der Familie und wird nun schon in der vierten Generation gelebt.

Gérard Bigler

Gérard
Bigler

3. Generation

Beatrix Schläfli-Bigler

Beatrix
Schläfli-Bigler

3. Generation

Lukas Bigler

Lukas
Bigler

4. Generation

Jürg Bigler

Jürg
Bigler

3. Generation

Nicola Bigler

Nicola
Bigler

4. Generation

Claude Bigler

Claude
Bigler

3. Generation

Markus Bigler

Markus
Bigler

3. Generation

Christina Bigler

Christina
Bigler

3. Generation

Joël Bigler

Joël
Bigler

4. Generation

Léonie Bigler

Léonie
Bigler

4. Generation

Elisabeth Crivelli-Bigler

Elisabeth
Crivelli-Bigler

3. Generation

Roger Bigler

Roger
Bigler

3. Generation

Familienrezepte – wir verraten unsere feinsten Geheimnisse

Niemand macht den Braten so wie das Grosi. Und sowieso: Zuhause schmeckt’s einfach am besten. So hat jede Familie ihre Lieblingsrezepte. Zu unserem Jubiläum teilen wir unsere Geheimrezepte mit allen anderen Familien und Geniessern. Hat auch Ihre Familie ein Lieblingsrezept? Die besten Rezepte küren wir in unserem Jubiläumsbuch «Die besten Schweizer Familienrezepte». So oder so, wir freuen uns über viele feine Ideen und wünschen der ganzen Schweiz: « Ä Guete! »

Flambierte Kalbsnieren mit Kräuterspargeln

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Rindsragout mit Dörrtomaten und Steinpilzen

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Lammkarre Teufelsart

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Kalbskopf klassische Art

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